Google ist mit seiner Sammelleidenschaft wieder in die Schlagzeilen geraten.  Es sammelt angeblich Daten privater WLAN-Netze wie SSID, MAC-Adresse und Feldstärke. Wenn Google sammelt, ist dies per se böse – wenn das Fraunhofer Institut sammelt, ist dies nur innovativ.

Das Fraunhofer IIS hat eine Lösung zur Positionsbestimmung entwickelt, die vorhandene Funknetzwerke nutzt. Hier wurden öffentliche wie private WLAN-Netze herangezogen. Das Produkt ist bereits seit mehr als zwei Jahren im Einsatz: Auf Messen und in Städten wie Nürnberg oder Erlangen können sich Fußgänger mit WLAN-fähigen Endgeräten zum Ziel navigieren. Ende letzten Jahres unterstützte MobileWALK mit der WLAN-basierten Lokalisierung für den Nürnberger Christkindlesmarkt bei der Glühweinsuche.

Das ist zum einen kostengünstig, weil keine Kosten für die Datenübertragung anfallen und die Navigation funktioniert im Gegensatz zu GPS auch in Gebäuden und über verschiedene Gebäudeebenen hinweg. Datenschutzbedenken scheint es hier nicht gegeben zu haben.

Natürlich muss ein Unternehmen wie Google, mit seinen riesigen Datenspeichern, genauer unter dem Aspekt des Datenschutz betrachtet werden. Allerdings scheint der Nachrichtenwert bei Google und Datenschutz mittlerweile so hoch zu sein, dass eine sachliche Diskussion kaum zu führen ist. Sofern Google – oder auch Fraunhofer – die Daten ausschließlich für Navigationszwecke verwendet, sehe ich hier kein Problem. Personenbezogene Daten werden hier nicht verwendet. Wenn MAC-Adresse, Standort und Nutzerverhalten im Internet zusammengeführt würden, sähe das anders aus.

Weitere Infos zu Googles WLAN-Datensammlung im Google Watch Blog und Basic Thinking Blog